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Denn zu Mose spricht er: »Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und über wen ich mich erbarme, über den erbarme ich mich«.
Römer 9,15
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Lasst uns Gott für Seine Gnade preisen,
Ihm von ganzem Herzen Dank erweisen,
engste Gemeinschaft mit Ihm erstreben
und ganz und gar für Ihn nur leben!
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Frage:
Wem Gott gnädig ist, dem ist er `richtig` gnädig! Haben wir schon erkannt, was uns mit Gottes vollumfänglicher Gnade alles geben wird?
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Wie herrlich: Sünde trennt von dem absolut heiligen Gott (Jesaja 59,2)! Aber wenn uns Gott gnädig ist, dann wirklich: Trotz unserer Sündhaftigkeit dürfen wir Gemeinschaft mit Ihm haben. Dann haben wir alles was wir brauchen, denn Jesus Christus ist A und O, Anfang und Ende, dazu allmächtig und weiß als unsere Schöpfer was wir brauchen und was für uns gut ist! In Psalm 73,25 ruft der Psalmist aus: `Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.` Wenn wir Jesus haben - was fragen wir dann noch nach der Herrlichkeit des Himmels oder nach Reichtum und Wohlergehen auf Erden - was ist das alles ohne unseren liebenden HERRN! Lasst uns so gesinnt sein und uns nach der Gnade Gottes ausstrecken, die engste Gemeinschaft mit dem HERRN der Herrlichkeit haben zu dürfen! |
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| Darf die Kirche politisch sein?(17.11.2010) Das ist eine Frage, über die man geteilter Meinung sein kann. Die Einen meinen, dass
sich die Kirche raushalten und auf die Verkündigung des Evangeliums beschränken soll.
Die Anderen meinen, dass es gerade die Aufgabe der Kirche ist, sich auch für das zu
interessieren, was um sie herum geschieht, und das ist nun mal immer auch mit Politik
verbunden.
Martin Luther hatte keinen Gefallen an „politisierenden Pfaffen“, was aber nicht heißt dass er politisch desinteressiert war. Dass es gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu einer
Abkehr von der Kirche und zu der Parole „Religion ist Opium fürs Volk“ kam, wird darauf
zu rückgeführt, dass es die Kirche bei „tröstenden Worten“ beließ, ohne dabei auf die
existenziellen Nöte der Benachteiligten einzugehen.
Bei der Frage, ob die Kirche politisch sein darf, kann man sich, auch hier, nur am Wort
Gottes orientieren.
Dabei wird erkennbar, dass die Propheten des Alten Testaments heftige Kritik an den
gesellschaftlichen Verhältnissen übten, wenn z.B. die Starken die Schwachen
unterdrückten und übervorteilten, dabei das Recht beugten und damit dem Willen Gottes
zuwiderhandelten.
Sie übten auch Kritik an politischen Entscheidungen, so wenn z.B. entgegen Gottes
Weisung, auf falsche Bündnispartner gesetzt und eine unzuverlässige Außenpolitik
betrieben wurde.
Auch Jesus setzte Maßstäbe hinsichtlich des menschlichen Zusammenlebens. Es bleibt
deshalb gar nicht aus, dass vom Wort Gottes auch eine gesellschaftliche und damit
politische Wirkung ausgeht. Verkündigung des Evangeliums und Politik lassen sich somit
überhaupt nicht trennen.
Dies schon deshalb nicht, weil der Glaube, wenn er lebendig ist, die Gläubigen nicht nur
zu Hörern, sondern auch zu Tätern des Wortes macht. Glaube hat also Außenwirkung und kann deshalb unter gar keinen Umständen „Privatsache“ sein, wie das oft behauptet wird.
Aber es muss differenziert werden.
Die Kritik an politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen kann sich immer nur am
Wort Gottes und seinen Geboten orientieren, und dabei darf die Kritik auch deutlich
ausfallen. Das taten die Propheten, wenn sie auf Gottes Weisung, ihre Stimme erhoben.
Die Kritik richtet sich dabei sowohl an die Mächtigen, als auch an das „einfache Volk“.
Kritik in dieser Art geschieht aus Liebe zu den Menschen und bleibt, bei aller
notwendigen Klarheit und Deutlichkeit versöhnlich. Die „Kritiker“ sind sich ihrer eigenen Schwächen bewusst und bleiben demütig.
Kritik wird dann ungut, wenn sie zum „Selbstläufer“ wird, sich also in Parolen, Ideologien, Kampfaufrufen und ähnlichem äußert. Solcherart Kritik kann dann nicht mehr mit dem Wort Gottes verbunden sein.
Auf dieser Linie liegt zum Beispiel die Überschrift „Protestanten Chef rüffelt
Atomtransporte“. Wie dazu im Kommentar in der Tageszeitung zu lesen war, verdammt der neue EKD-Ratsvorsitzende Schneider die Castor-Transporte und geht mit den Blockierern
einig.
Das sah selbst der Kommentator der Zeitung als einseitig an und fragte, ob eine solche
Haltung die Kirche in der Mitte der Gesellschaft halte und ob eine kompromisslose
Ablehnung der Atompolitik tatsächlich zu einem klaren, evangelischen Profil gehöre, zumal
wenn es nur um Übergangslösungen geht.
Eine abgeschwächte Form dieser Art von Kritik ist die „politische Predigt“. Von der
Kanzel hört man dann das, was uns von interessierter Seite, ständig als „maßgeblich“, „zeitgemäß“ und „fortschrittlich“ verkauft werden.
Das wurde bislang mit dem Begriff „Zeitgeist“ verbunden. Man kann dazu aber auch
„Mainstream“ oder „politisch korrekt“ sagen.
Ein Bischofsvikar Jantzen stellte seine Predigt im Eröffnungsgottesdienst zum Auftakt
zur Synode der EKD, unter das Leitwort „Meinen Frieden gebe ich euch – nicht wie die
Welt gibt“.
Diese Predigt ist im Internet abrufbar, und ich habe sie gelesen. Sie ist eine der typischen Predigten, bei der nichts Falsches gesagt wird und der man, von ihrer Grundaussage her, durchaus zustimmen kann.
Ob die Predigt dem Anspruch des Jesuswortes „Meinen Frieden gebe ich euch – nicht
wie die Welt gibt“ gerecht wurde, lässt sich allerdings bezweifeln, ging es in dieser doch auch wieder nur um „Bildungsgerechtigkeit“, “Afghanistaneinsatz“, „Migrationsdebatte“, „Gorleben“ und der Warnung vor „Zündlern am rechten Rand“, womit alle die gemeint sein dürften, denen es an „politischer Korrektheit“ fehlt.
Nicht dass diese Themen nicht diskussionswürdig wären. Ich muss aber nicht in die Kir-
che gehen, um dort, mit christlichem Anstrich versehen, das zu hören, was uns, seitens
der Medien, ständig vermittelt wird. Hier erwarte ich einen Blickwinkel, der sich von dem
eines Parteitages unterscheidet.
Auf die Frage, inwieweit Theologe Jantzen überhaupt fachlich qualifiziert ist, um sich zu
solchen Themen kompetent äußern zu können, will ich erst gar nicht eingehen. Es blieb
jedenfalls bei den bekannten Parolen, Forderungen und salbungsvoll-unverbindlichen
Worten, die niemanden weiterbringen.
Es gibt genügend widergöttliche Fehlentwicklungen im Land die, wenn schon, angeprangert werden müssten. Die Kirchenfunktionäre hätten dann aber das Problem die Linie des „politisch Korrekten“ zu verlassen und sich damit den Gefahren einer medialen Hatz, mit anschließendem „Abservieren“, auszusetzen.
Und nicht nur das, auch von den Kirchenfunktionären, insbesondere von denen des linken Flügels, hätten sie, wegen „erwiesener Lieblosigkeit“, „Spalten der Christenheit“,
„geistigen Brandstiften“ usw., Schelte zu erwarten.
Aber genau diese Risiken gingen die Propheten des Alten Testaments ein, weshalb das,
was sie zu sagen hatten, bis heute aktuell ist.
Und eines darf nicht vergessen werden, nämlich dass es beim „Frieden“ um einen eben-
so schillernden Begriff, wie bei dem der „Liebe“ geht.
Jesus hat nämlich auch gesagt:
Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
Matthäus 10, 34
Nach dieser Aussage kann es um des Evangeliums willen, zu schwersten Zerwürfnissen und Konflikten kommen, die ausgehalten werden müssen.
Wie erst jetzt, durch das neue, als „epochal“ apostrophierte Pfarrdienstgesetz, mit
seinem schwammigen Familienbegriff, neuerlich erkennbar wird, passt sich die Kirche, wie
auch schon in der Vergangenheit, traditionell dem Zeitgeist an und fühlt sich dabei
noch in einer Vorreiterrolle und möglicherweise auch noch als besonders „christlich“.
In diesem Zusammenhang fiel mein Blick auf ein Faltblatt, das ein homosexuelles Paar,
mit der Bildunterschrift „Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden“,
zeigt.
Der neue EKD-Ratsvorsitzende Schneider ist im Übrigen der Auffassung, dass Jesus
Christus nicht wirklich der Sohn Gottes ist, wie es das Neue Testament durchgängig
bezeugt, sondern nur der „Adoptivsohn“ Gottes. Dass er damit dem widerspricht, was den innersten Wesensgehalt des Christentums ausmacht, kommentierte er mit dem Wort „geschenkt“.
Eine solche Haltung beurteilt das Neue Testament so:
Daran sollt ihr den Geist Gottes erkennen: Ein jeder Geist, der bekennt, dass Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist, der ist von Gott; und ein jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, der ist nicht von Gott. Und das ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er kommen werde, und er ist jetzt schon in der Welt.
1. Johannes 4, Verse 2 und 3
Die für unser Glaubensleben relevanten Aussagen der Bibel waren in ihrem Kern schon
immer eindeutig, sofern man diese nicht isoliert, sondern im gesamten Kontext der Bibel wahrnimmt.
Tut man das nicht, etwa weil man den christlichen Glauben zu einer menschenfreundlichen Philosophie (humanes Christentum) umfunktioniert, lassen sich die Aussagen der Bibel mit beliebigen Sinninhalten füllen und nahezu zu allem und jedem eine Verbindung herstellen.
Deshalb hatte Bischofsvikar Jantzen auch keine Probleme seine Politpredigt unter das
Wort Jesu „Meinen Frieden gebe ich euch – nicht wie die Welt gibt“, zu stellen, deshalb
ist es für den EKD-Ratsvorsitzenden unerheblich in welcher Beziehung Jesus Christus
zu Gott steht, und deshalb kann eine EKD-Synode ein schwammiges Pfarrdienstgesetz
erlassen.
Zu „Welt“ fällt mir, bezüglich der bischofsvikarlichen Predigt nur soviel ein:
Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
Römer 12, 2
Danach sollen wir uns nicht der Welt gleichstellen, in dem wir dem Zeitgeist folgen und
auf der Welle des Mainstreams mitschwimmen. Christen sind aufgerufen, bei allem
notwendigen Engagement, als die aus der Welt Herausgerufenen, den ebenso notwendigen
Abstand zu halten, weil nur dieser eine differenzierte und konstruktive Sichtweise
ermöglicht.
Eine Kirche, die nicht danach tut, sondern sich in den Dienst jeder Zeitströmung stellen
lässt, macht sich selbst überflüssig und schafft sich damit selbst ab. Zum Glück ist
"Kirche" nicht unbedingt mit der Gemeinde Jesu identisch.
Jörgen Bauer
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