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So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist.
Römer 8,1
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Diese Liebe lohnet endlich,
führt zu ihm ins Vaterhaus,
ist zur letzten Zeit erkenntlich
und teilt Kränz und Kronen aus.
Ach, ach wollte Gott, daß doch
alle Welt dereinst sich noch
dieses in das Herz einschriebe:
Der am Kreuz ist meine Liebe!
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Frage:
Wirklich nichts Verdammliches mehr?
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Zum Nachdenken: Wir müssen unterscheiden zwischen der Errettung und dem Preisgericht nach der Entrückung. Jesus Christus hat für mich die Errettung und Erlösung erworben, die ich im Glauben fassen kann und auf die ich vertrauen kann. Durch sein Kreuzestod bin ich durch das Blut Jesu Christi gerechtfertigt. Aber nach der Entrückung werden die wahren Gotteskinder vor dem Richterstuhl Gottes erscheinen müssen. Im Preisgericht werden unser Leben, unser Dienst und unsere Treue zum Herrn gerichtet werden. Dort wird unser Innerstes offenbar und wir werden für unser Amtsverwaltung Rechenschaft abgeben. Nichts bleibt verborgen, alles kommt ans Licht. Dort werden unterschiedliche Preise zugeteilt. Gott sei ewiglich Lob und Dank. |
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| Fundamentalismus(05.04.2009)
Mir fällt immer wieder eines auf:
Sobald es um Glauben, Bekenntnis und Bibel geht, beeilen sich
kirchliche Vertreter, auch solche aus dem pietistischen, biblischen
Lager, in einer Art vorauseilenden Gehorsam, sofort mit der Erklärung,
"keine Fundamentalisten" zu sein.
Da fragt man sich, was eigentlich ein Fundamentalist ist und ob es
sich hier um einen Aussätzigen handelt.
Für mich ein Anlass, mich mit dem Begriff „Fundamentalismus“ zu
befassen, mit dem Ziel diesem Begriff positive Seiten abzugewinnen.
Fundamentalistisch zu sein ist an sich überhaupt nichts Negatives.
Fundamentalist sein heißt, dass man auf einem festen Grund, einem
Fundament steht. Jesus selbst spricht davon, dass wir auf Fels und
nicht auf Sand bauen sollen und Paulus schreibt "einen anderen Grund
- ein anderes Fundament - als eben Jesus Christus, kann niemand
legen“. So wie jedes Gebäude ein Fundament benötigt, braucht auch
der Glaube eine sichere Grundlage.
Zu erinnern ist hier an Lukas, der sein Evangelium einem Theophilus
widmet, „damit dieser den sicheren! Grund der Lehre erfährt, in der er
unterrichtet ist“. Das gilt eigentlich für die ganze Bibel. Wer sich an die Bibel hält, in dieser das verbindliche, durch den Geist Gottes inspirierte Wort Gottes sieht, das dort „geschrieben steht“, ist insoweit ein "Fundamentalist", weil er auf einem festen Grund steht.
Der Begriff „Fundamentalist“ hat deshalb einen negativen Beigeschmack
bekommen, weil mit diesem islamistische Terroristen bezeichnet wer-
den, bei denen man davon ausgeht, dass sie die Aussagen des Korans
auf eine exzessive Weise wörtlich nehmen. Als „Fundamentalist“ wird
danach bezeichnet, wer einen blinden, fanatischen, radikalen, rücksichtlosen, über Leichen gehenden Eifer in religiösen Dingen, hier dem Islam, entwickelt.
Tritt ein Christ nun in der Weise entschieden für seine Glaubensüber-
zeugung ein, dass er sich von dieser nicht abbringen lässt, wird er ebenfalls als "Fundamentalist" bezeichnet, wobei ganz bewusst in Kauf genommen oder gar beabsichtigt ist, diesen in die gleiche Kategorie wie islamistische Gewalttäter einzuordnen und damit als "gemeingefährlich", "unsozial", "inhuman", „fortschrittsfeindlich“ usw. hinzustellen.
In einer Zeit, in der es als intellektuell gilt alles in Zweifel zu ziehen und alles zu relativieren, ist jemand, der eine klare Linie hat, ohnehin "des Fundamentalismus verdächtig", und davor fürchtet man sich auch in christlichen Kreisen, weshalb dann sofort erklärt wird "um Gottes Willen, natürlich nicht fundamentalistisch zu sein, sondern, im Gegenteil, jedweden Fundamentalismus ganz entschieden abzulehnen“.
Ich finde das nicht gut. Statt zu kuschen, sollte man hier frei bekennen, auf Klarstellungen und Differenzierungen bestehen und sich entschieden dagegen verwahren, mit islamistischen Fundamentalisten in einen Topf geworfen zu werden.
Es gibt natürlich Christen, die gesetzlich denken und es gab hier schlimme Auswüchse. So ist die Gehirnwäsche leider eine christliche Erfindung aus dem calvinistisch beeinflussten evangelischen Raum. Es gab total übertriebene Ordnungen für ein "christliches Leben", mit Kleiderordnungen, Vergnügungsverboten bis hin zu Aufsehern, die unter anderem beim sonntäglichen Pflichtgottesdienst, die Hörer genau zu beobachten hatten, wobei jeder, der unaufmerksam schien, hinterher einem geistlichen Striptease unterzogen wurde, wo er Rechenschaft über seine, „zur Unaufmerksamkeit führenden Gedanken“ geben musste. Dies konnte für den Betroffenen üble Folgen haben.
In Holland ist es heute noch üblich, an den Fenstern keine Vorhänge zuzuziehen. Die Aufseher mussten sich damals jederzeit davon überzeugen können, dass es im Haus "christlich zugeht". Hier gab es sehr üble Dinge, die durch die Puritaner dann auch in der „Neuen Welt“ (in Amerika) Einzug hielten. Bekannt ist hier die tragische Geschichte der „Hexen von Salem“.
Auch heute mag es den einen oder anderen "Strenggläubigen" geben,
dem die Bibel zu einem Brett vor dem Kopf geworden ist - auch das gibt
es – aber das ist in keiner Weise repräsentativ und weit vom Terrorismus entfernt. Als im weitesten Sinne fundamentalistisch und damit als unangenehm könnte man allenfalls Menschen empfinden, die sich hinsichtlich ihrer Überzeugung als stur und intolerant erweisen, Zwang auf andere ausüben, was dann zur Folge hat, dass z.B. Kinder lebenslang untauglich für den Glauben werden, weil sie Gott nur mit Enge und Zwang verbinden können. Dafür gibt es leider viele Beispiele.
Toleranz darf allerdings nicht mit Beliebigkeit verwechselt werden. Tolerant ist, wer fest zu seiner Überzeugung steht, den anderen aber ihre Überzeugungen auch dann nicht abspricht, wenn er sie nicht für gut heißen kann. Auch der Christ muss anderen gegenüber offen bleiben und stets bedenken, dass wir noch immer im Glauben und noch nicht im Schauen leben.
Im Übrigen hat Christentum mehr mit Freiheit und Fröhlichkeit im Herrn, und nichts mit Enge und Zwängen zu tun.
Soweit Christen, die sich zur Irrtumslosigkeit der Bibel und zu den Lehren des christlichen Glaubens bekennen, als Fundamentalisten im negativen Sinne bezeichnet werden, muss dem ganze entschieden entgegengewirkt werden. Im Grunde müsste dann nämlich jeder, die von einer Sache überzeugt ist, egal welche das auch ist und diese vertritt, als „Fundamentalist“ bezeichnet werden.
Es wäre zudem widersinnig, wenn man eine Sache, für die man einsteht, gleichzeitig wieder in Frage stellt, was offenbar als "intelligent" gilt. Auf diese Weise kommt man nie auf einen festen Grund. Nachdem solches aber dem Zeitgeist zu entsprechen scheint, muss man sich über eine steigende Verunsicherung, verbunden mit der Unfähigkeit Dinge verbindlich zu regeln um dadurch klare Verhältnisse zu schaffen, nicht wundern.
Ich möchte hier mal meine ganz persönliche Sicht der Dinge, hinsichtlich der Bibel, darlegen.
Über Albert Einstein gibt es die Aussage, dass sein Verdienst darin besteht, dass er nicht danach fragte, wie die Dinge unserem gesunden Menschenverstand nach zu sein hätten, sondern wie sich wirklich sind, weil beides nicht übereinstimmen muss. Er kam dabei zu Erkenntnissen, die unserer natürlichen Logik total entgegengesetzt sind, sich aber trotzdem als zutreffend erwiesen haben.
Nachdem ich die Erfahrung gemacht hatte, dass sie die Aussagen der Bibel im Alltag bestätigen, ging ich einfach mal davon aus, dass die Bibel in allen Punkten absolut zutreffend ist. Eine Bibel, die erfundene Geschichten oder Mythen enthielte, wäre für mich ohnehin wertlos. Die Sache macht nur dann Sinn, wenn den Aussagen der Bibel konkrete Vorgänge in Raum und Zeit zugrunde liegen. Diese also mehr, als nur „theologische Wahrheiten“ enthält. Das wäre mir zu unverbindlich. Im Übrigen stelle ich immer wieder fest, dass es tatsächlich auf jedes Wort und die genaue Formulierung ankommt. Das gilt nicht nur für die Bibel sondern ist auch im alltäglichen Leben eine unabdingbare Notwendigkeit.
Ich machte nun die Erfahrung, dass mir durch dieses Herangehen an die Bibel ein Licht nach dem anderen aufging, weshalb ich die Chicagoer Erklärung (CE) wonach die Bibel Wort Gottes ohne Fehler und Irrtümer ist, für sehr brauchbar halte. Etwas, woran man, zumindest als Arbeitshypothese, durchaus festhalten sollte.
Natürlich bleiben mir viele Dinge unklar. Wir müssen hier vieles offenlassen. Ich habe aber absolut keine Probleme mit dem biblischen Schöpfungsbericht und den Aussagen der Naturwissenschaft, deren Ergebnisse nicht einfach negiert werden können. Keinesfalls kann ich mich aber über das Wort Gottes stellen und den biblischen
Schöpfungsbericht als "Mythos" abtun. Auch ihm müssen reale Ereignisse in Raum und Zeit zugrunde liegen.
Mich ficht dies aber nicht weiter an, weil mir auch hierzu eine Folgerung aus Albert Einsteins Spezieller Relativitätstheorie einfällt: 150 Millionen km sind es, für einen ruhenden Beobachter, von der Sonne bis zu Erde. Nur 15 km würde ein Kilometerzähler messen, der mit einem Lichtstrahl von der Sonne zur Erde reisen würde. Das liegt daran, dass der Raum keine absolute Größe hat, sondern von der Geschwindigkeit abhängt. Beide Entfernungsangaben sind deshalb gleich richtig. Keine hat vor der anderen irgendeinen Vorzug. Mit der Zeit ist es ebenso. Etwa 8 Minuten für den ruhenden, ein Sekundenbruchteil für den dahinrasenden Beobachter. 6 Milliarden Jahre auf der einen,
6 Tage auf der anderen Seite…? Unmöglich scheint mir nichts mehr zu sein.
Und wenn schon die Wirklichkeit dieses Kosmos so unbegreiflich ist, um wie viel mehr muss das dann erst für Gott und sein Wort gelten?
Bin ich deshalb nun ein "gefährlicher Fundamentalist"? Ich denke nicht, sondern würde mich allenfalls als einen "aufgeklärten Fundamentalisten" bezeichnen.
Jörgen Bauer
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