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Tagesleitzettel - die tägliche Bibellese vom 04.11.2024

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Gottes Gnade ist kostbarer als alles! Wir können Ihn nur dafür anbeten!

Denn zu Mose spricht er: »Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und über wen ich mich erbarme, über den erbarme ich mich«.

Römer 9,15

Lasst uns Gott für Seine Gnade preisen,
Ihm von ganzem Herzen Dank erweisen,
engste Gemeinschaft mit Ihm erstreben
und ganz und gar für Ihn nur leben!

Frage: Wem Gott gnädig ist, dem ist er `richtig` gnädig! Haben wir schon erkannt, was uns mit Gottes vollumfänglicher Gnade alles geben wird?

Wie herrlich: Sünde trennt von dem absolut heiligen Gott (Jesaja 59,2)! Aber wenn uns Gott gnädig ist, dann wirklich: Trotz unserer Sündhaftigkeit dürfen wir Gemeinschaft mit Ihm haben. Dann haben wir alles was wir brauchen, denn Jesus Christus ist A und O, Anfang und Ende, dazu allmächtig und weiß als unsere Schöpfer was wir brauchen und was für uns gut ist! In Psalm 73,25 ruft der Psalmist aus: `Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.` Wenn wir Jesus haben - was fragen wir dann noch nach der Herrlichkeit des Himmels oder nach Reichtum und Wohlergehen auf Erden - was ist das alles ohne unseren liebenden HERRN! Lasst uns so gesinnt sein und uns nach der Gnade Gottes ausstrecken, die engste Gemeinschaft mit dem HERRN der Herrlichkeit haben zu dürfen!

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Konditionierung zur Gewalt und zum Töten

(31.10.2009)




Was ist Konditionierung? Unter Konditionierung versteht man Menschen so zu formen, dass sie in einer bestimmten Situation auf eine ganz bestimmte Art und Weise, automatisch reagieren.

Verkehrspiloten müssen zum Beispiel so konditioniert werden, dass sie in einer Gefahrensituation, ohne lang überlegen zu müssen, automatisch das Richtige tun ohne dabei infolge von Angst und Panik handlungsunfähig zu werden.

Ich las dieser Tage einen sehr aufschlussreichen Bericht, in dem ein amerikanischer Artillerieoffizier und Militärpsychologe, der als „Spezialist für das Töten“, gearbeitet hat, über der Konditionierung von Rekruten zum Töten berichtet, bei der es darum geht, die jedem Menschen innewohnende Hemmschwelle abzutrainieren, die ihn daran hindert einen Mitmenschen zu töten.

Auch wenn das schon schlimm genug ist, liegt der eigentliche Grund zur Besorgnis darin, dass nach der Erkenntnis des Militärpsychologen die heutige Fernsehunterhaltung sowie die PC-Killerspiele genau so wie eine Konditionierung zum Töten aufgebaut sind und entsprechend wirken.

Der Berichterstatter unterlegt dies durch beeindruckende Zahlen, die einen rasanten Anstieg von Gewalt- und Tötungsdelikten belegen. So ist, um nur ein Beispiel zu nennen, die Zahl der wegen Körperverletzung und Morde verurteilten Jugendlichen von 1962 bis 1997, allein in der Bundesrepublik von 1405 auf 6837 gestiegen.

Diese Zahlen allein würden noch nichts beweisen, wenn nicht im gleichen Zeitraum der Besitz von Fernsehern und Computern, die den Jugendlichen zur Verfügung stehen, im gleichen Verhältnis zugenommen hätte, so dass hier ein Zusammenhang vermutet werden kann.

„Vermutet“ heißt, dass man bei solchen statistischen Erhebungen immer sehr sorgfältig prüfen muss, ob und inwieweit es sich dabei um Zufallsergebnisse handelt, da sich mittels der Statistik praktisch „alles beweisen lässt“.

Etwas sarkastisch spricht man deshalb auch von den drei Arten der Lüge: Normale Lüge, Meineid und Statistik.

Was dann aber doch wieder für einen Zusammenhang zwischen zunehmender Gewalt und zunehmenden Medien- bzw. Killerspielekonsum spricht, ist die Tatsache, dass dieser Trend in allen Ländern zu beobachten ist, die hier vergleichbar sind, wobei in Gegenden, in denen es weniger Fernsehempfänger und Computer für PC Spiele gibt, ein solcher Trend nicht zu beobachten ist.

Aber jetzt zur militärischen Konditionierung:

In den früheren Kriegen hat sich, trotz vieler Toten und Verwundeten gezeigt, dass bei den Gegnern eine hohe Hemmschwelle, den Gegner zu töten, bestand. Kriegerische Auseinandersetzungen begannen deshalb mit Imponiergehabe und Drohgebärden, und getötet wurde nur dann „wenn kein anderer Ausweg gesehen wurde.“ In altertümlichen Kriegen gab es die meisten Toten bei der Verfolgung der fliehenden Feinde, denen kräftig „Fersengeld“ gegeben wurde.

In der Schlacht von Gettysburg, im amerikanischen Bürgerkrieg, die als besonders blutig gilt, stellte man nach der Schlacht fest, dass 90% der Musketen, die man bei den Toten und Sterbenden fand, noch geladen waren. Demnach verbrachten 95% der Soldaten ihre Zeit damit die Musketen zu laden, wobei nur 5% wirklich schossen. Das Tötungspotential pro Regiment betrug 500 bis 1000 Mann pro Minute. Die tatsächliche Tötungsrate lag bei „nur“ 1 bis 2 Mann pro Minute.

Wie Untersuchungen eines amerikanischen Generals über das Verhalten der Soldaten im 2. Weltkrieg ergab, hatten die meisten Soldaten gar keine Lust auf andere zu schießen, konnten sich im „Moment der Wahrheit“ nicht dazu entschließen abzudrücken und schossen oftmals über die Köpfe der Feinde hinweg.

Nur etwa 15 bis 20% der Soldaten brachten es fertig auf einen ungeschützten gegnerischen Soldaten zu schießen.

Die führenden Militärs kamen deshalb zu dem Schluss, dass sich an dieser „laschen Haltung“ und „unwirtschaftlichen Form der Kriegsführung“ etwas ändern muss. Durch entsprechende Konditionierung könnte die Rate der zum Töten bereiten Soldaten auf 55% im Koreakrieg und auf 90% im Vietnamkrieg gesteigert werden.

Als ein besonders krasses Beispiel für die klassische Konditionierung werden „Schulungen“ japanischer Soldaten im 2. Weltkrieg angeführt:

Chinesische Gefangene wurden mit auf den Rücken gebundenen Händen auf den Knien sitzend in einen Graben gesetzt, wonach ein paar ausgewählte Soldaten nacheinander in den Graben gingen um jeweils „ihren Gefangenen“ mit dem Bajonett aufzuspießen.

Diese „Veranstaltung“ wurde mit anfeuernden Rufen der Zuschauer begleitet, denen dazu besonders gute Speisen, Getränke und Freudenmädchen gereicht wurden. Auf diese Weise wurde das Töten mit lustvollen Gefühlen und Vergnügen in Verbindung gebracht. Entsprechend brutal ging die japanische Soldateska dann auch im 2. Weltkrieg vor.

Umgekehrt kann man auch einen Gewalttäter umkonditionieren, wenn man ihn Gewaltdarstellungen ansehen lässt und dabei gleichzeitig Medikamente verabreicht, die Übelkeit verursachen.

Welche Schlussfolgerungen lassen sich hieraus ziehen?

Wenn Kinder im Fernsehen brutalste Gewalttaten sehen, sich dabei in angenehmer Umgebung befinden und dazu mit Süßigkeiten voll stopfen, tritt eine ähnliche Desensibilisierung und Konditionierung ein, insbesondere, wenn die Kinder immer jünger werden und zum Teil schon ab einem Alter von 18 Monaten vor dem Fernseher sitzen und dabei Mord und Totschlag, Vergewaltigungen und Gewalttätigkeiten aller Art mitbekommen ohne diese Dinge kritisch einordnen und Fiktion von Wirklichkeit unterscheiden zu können.

Ein durchschnittlicher Vorschüler in den USA sieht pro Woche 27 Stunden fern. Das Durchschnittskind bekommt durch das Fernsehen mehr Informationen als durch Eltern und Lehrer zusammen. Das dürfte in der westlichen Welt nirgendwo wesentlich anders sein.

Eine Folge davon ist, dass die Schüler lachten, als sie von einem Amoklauf in einer weiter entfernten Schule erfuhren, so in den USA geschehen.

Im militärischen Bereich konnte die Tötungsrate dadurch auf „effektive Weise“ erhöht werden, dass die Schießübungen auf menschliche Ziele immer realistischer gestaltet wurden. Man schießt nicht mehr auf „Pappkameraden“ sondern auf realistische Gegnersilhouetten. Das „Trainingsmaterial“, das hier verwendet wird, ist weitgehend identisch mit dem, was als Killerspiele an Jugendliche verkauft wird.

Die sich daraus ergebende Konditionierung führt dazu, dass bei dem ständig auf diese Weise geschulten „Killerspieler“, die Hemmschwelle herabgesetzt wird und er im wirklichen Leben in einer entsprechenden Situation so reagiert, wie er es sich ständig antrainiert hat.

Neben der „klassischen“ und der „operanten Konditionierung“ ist die Konditionierung durch „Vorbild“ erwähnenswert.

Da es sich gezeigt hat, dass Berichte über Selbstmorde bei Jugendlichen zu Nachahmungstaten führen, wird hierüber so gut wie nichts berichtet. Anders ist das aber bei Amokläufen und Morden, die in epischer Breite breitgetreten werden.

Die Täter kommen ins Fernsehen, werden „berühmt“ und als „Helden“ erlebt, insbesondere wenn man sich nach Kräften bemüht die Untat zu „verstehen“ und Schuld und Versäumnisse bei den anderen zu suchen. Auch wenn letzteres sicher seine Berechtigung hat, ist das doch eine viel zu einseitige Sichtweise, bei welcher der Täter letztlich in einem positiven Licht erscheint.

So wurde bei uns dieser Tage in einer lockeren Unterhaltungssendung über die beiden jugendlichen Täter geplaudert, die in Eislingen die Eltern und die beiden Schwestern eines der Täter ermordeten.

Die Journalistin, die am Landgericht in Ulm der Verhandlung beiwohnte, berichtete von dem Eindruck, den sie von den beiden Tätern hatte, wobei sie diese nur mit deren Vornamen nannte. Man hatte dabei das Gefühl, dass es sich hier um „nette Burschen“ handelt, die lediglich „eine Dummheit gemacht haben“. Für die Opfer der Tat fand man bei dieser Betrachtung kein Wort des Bedauerns, der Anteilnahme oder des Mitgefühls.

Ich erzählte einer Kollegin davon und fügte – obwohl ich kein Anhänger der Todesstrafe bin - bewusst provozierend hinzu, dass derartige Täter eigentlich an den Galgen gehörten. Die Kollegin war sehr darüber verwundert, wieso ich als Christ so etwas sagen könne.

Das zeigt aber, wie verschoben die Sichtweise mittlerweile ist, vermutlich auch dadurch, dass Mord und Gewalt zur „Normalität“ geworden sind und die Täter – und nicht etwa die Opfer - im Mittelpunkt des Interesses stehen, die es zu verstehen und denen es zu helfen gilt.

Was sagt das Wort Gottes dazu?

Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet.

Denn sie ist Gottes Dienerin, dir zugut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: sie ist Gottes Dienerin und vollzieht das Strafgericht an dem, der Böses tut.
Römer 13, Verse 1 und 4

Das füge ich nur deklaratorisch an. Als Paulus das schrieb, hatte er keine Obrigkeit, über die er glücklich sein konnte. Ganz im Gegenteil. Trotzdem kommt er aber zu solchen Aussagen. Eine wie auch immer geartete Obrigkeit ist vermutlich immer noch besser als eine totale Anarchie.

Die Aussage in Römer 13 ist zeitlos gültiges Wort Gottes, auch heute noch. Ich habe allerdings meine Probleme mit der „Obrigkeit“, weil ich manchmal nicht mehr erkennen kann, ob wir überhaupt noch eine haben, die man ernst nehmen müsste, nachdem es nicht nur ziemlich problemlos ist, Polizisten zu verprügeln, sondern sich diese auch bedeckt halten müssen, um potentielle Rechtsbrecher nicht zu „provozieren“.

Es ist anzunehmen, dass eine solche Mentalität sicher nicht dazu beiträgt Gewalttätigkeiten als wenig attraktiv erscheinen zu lassen.

Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden. Denn die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig sein, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, zuchtlos, wild, dem Guten feind, Verräter, unbedacht, aufgeblasen.
2. Timotheus 3, 1-4

Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben. Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer (Psalm 14,1-3). Ihr Rachen ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen betrügen sie (Psalm 5,10), Otterngift ist unter ihren Lippen (Psalm 140,4); ihr Mund ist voll Fluch und Bitterkeit (Psalm 10,7). Ihre Füße eilen, Blut zu vergießen; auf ihren Wegen ist lauter Schaden und Jammer, und den Weg des Friedens kennen sie nicht (Jesaja 59,7-8). Es ist keine Gottesfurcht bei ihnen (Psalm 36,2).
Römer 3, 11-18

Hier möge jeder selbst beurteilen, ob und inwieweit dieses auf unsere Zeit zutrifft.

Das Tröstliche ist aber, dass es dabei nicht bleiben wird. Gott wird zwar auch dem Bösen ausreichend Gelegenheit zum Ausreifen geben – etwas was wir nicht verstehen – um es dann am Ende endgültig zu richten und einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, in der Gerechtigkeit herrscht.

Was können wir bis dahin tun?

Der Militärpsychologe sieht einen Weg darin, Misstrauen abzubauen und Vertrauen zu schaffen, wodurch insbesondere die Amerikaner langfristig von ihren Privatwaffen entwöhnt werden sollen.

Ein anderer Weg wäre der, auf Gewalttaten genau so, wie auf Krebserkrankungen infolge Rauchens zu reagieren und diejenigen haftbar zu machen, die durch die Verbreitung von Killerspielen und Gewaltdarstellungen zu Gewalttaten beigetragen haben.

Denkbar wäre auch ein Verbot von Killerspielen. Bei uns steht der Besitz von Kinderpornographie unter Strafe. Warum sollte das nicht auch für Gewaltvideos und Killerspiele gelten?

Killerspiele und Gewaltvideos können aber nur dann verkauft werden, wenn eine Nachfrage dafür vorhanden ist und die scheint reichlich vorhanden zu sein. Hier zeigt sich die menschliche Natur, wie sie Paulus in Römer 3 beschreibt, und hier verwirklichen sich seine Aussagen im 2. Timotheusbrief.

Ich fürchte, dass sich hier trotz aller guten Vorsätze nichts ändern wird und Warnhinweise auf Killerspielpackungen, ebenso wenig wie die auf Zigarettenpackungen, bewirken.

Wir können deshalb nur wachsam sein und Gott um Bewahrung bitten, dass er uns nicht in lebensbedrohliche Situationen führt und wenn doch, wir diese mit der Kraft seines Geistes beherrschen können.

Und abschließend möchte ich die Frage in den Raum stellen, ob das mit der „Konditionierung zum Töten“ wirklich so einfach funktioniert. Mir fallen hier die traumatisierten Soldaten ein, die eigentlich nicht traumatisiert sein dürften, wenn das Töten so normal wäre.

Es ist wohl so, dass der Teufel verführt und die Verführten anschließend fallen lässt. Was hier hoffen lässt ist, dass sich die Stimme des Gewissens demnach nicht wegkonditionieren lässt, und auch da könnte man ansetzen.


Jörgen Bauer



Quellenhinweis:
„Jugend und Gewalt“ Sonderdruck „Jugend für Christus Deutschland e.V.“ 2009

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