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Denn zu Mose spricht er: »Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und über wen ich mich erbarme, über den erbarme ich mich«.
Römer 9,15
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Lasst uns Gott für Seine Gnade preisen,
Ihm von ganzem Herzen Dank erweisen,
engste Gemeinschaft mit Ihm erstreben
und ganz und gar für Ihn nur leben!
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Frage:
Wem Gott gnädig ist, dem ist er `richtig` gnädig! Haben wir schon erkannt, was uns mit Gottes vollumfänglicher Gnade alles geben wird?
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Wie herrlich: Sünde trennt von dem absolut heiligen Gott (Jesaja 59,2)! Aber wenn uns Gott gnädig ist, dann wirklich: Trotz unserer Sündhaftigkeit dürfen wir Gemeinschaft mit Ihm haben. Dann haben wir alles was wir brauchen, denn Jesus Christus ist A und O, Anfang und Ende, dazu allmächtig und weiß als unsere Schöpfer was wir brauchen und was für uns gut ist! In Psalm 73,25 ruft der Psalmist aus: `Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.` Wenn wir Jesus haben - was fragen wir dann noch nach der Herrlichkeit des Himmels oder nach Reichtum und Wohlergehen auf Erden - was ist das alles ohne unseren liebenden HERRN! Lasst uns so gesinnt sein und uns nach der Gnade Gottes ausstrecken, die engste Gemeinschaft mit dem HERRN der Herrlichkeit haben zu dürfen! |
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| Christentum - die einzig richtige Religion?(09.09.2010) Von Atheisten wird immer wieder behauptet, dass es ohne Religionen keine Kriege gäbe,
weil sich alle Streitigkeiten letztendlich an religiösen Unterschieden entzünden würden.
Meine Frage hierzu ist:
Gab es wirklich Religionskriege oder war die Religion nur ein Vorwand um Machtgelüste
zu befriedigen? Und wie sieht es mit den Ideologien, als den von Menschen gemachten
„Ersatzreligionen“ aus? Und wie verhält es sich, wenn andere Völker und Kulturen „mit
den Philosophien unserer westlichen Zivilisation beglückt“ werden sollen?
Alles Fragen, die sich nicht so einfach beantworten lassen, weil sich immer Idealismus,
wirtschaftliche Interessen und menschliche Schlechtigkeit zu einem undurchschaubaren
Konglomerat vermengen. Bei allen Diskussion, die zu diesen Themen geführt werden, gibt es deshalb für jeden Standpunkt mehr als genügend Argumente.
Aber zurück zum Thema „Religionsfrieden“.
Bekannt ist die landläufige Auffassung, „dass es nur einen Gott gibt, weshalb alle an einen Gott glauben und es deshalb keinen Unterschied macht, welcher Religion man angehört, zumal jeder, ohne sein Zutun, in den jeweiligen Kulturkreis hineingeboren wurde und man demnach selbst der dortigen Religion angehören und diese als richtig empfinden würde, wäre man dort zur Welt gekommen“.
Wenn, fern dem Glaubensleben stehende, theologische Laien derartige Ansichten äußern,
kann man das verstehen. Mit Menschen, die keine Atheisten sind, kann man sich deshalb
sehr schnell darauf einigen „dass es einen Gott gibt“.
Kritisch wird es erst, wenn gefragt wird, wie der Gott ist, an den man glaubt. Und hier zeigen sich höchst unterschiedliche Gottesvorstellungen, die zumeist den persönlichen Vorlieben, Wünschen und Anschauungen entsprechen. Einen in dieser Art Glaubenden wird man deshalb als „religiös“ bezeichnen können.
Kritisch wird es auch, wenn Theologen derartige Ansichten äußern. Das lässt auf eine
theoretisierende Abgehobenheit schließen, bei der nicht wirklich geglaubt, sondern, aus wissenschaftlicher Distanz heraus, analysiert wird um dabei nach den mehr äußerlichen Gemeinsamkeiten zwischen den unterschiedlichen Religionen zu suchen, um diese dann als das "eigentlich Entscheidende“ herauszustellen.
Solche Gemeinsamkeiten gibt es. Eine der Auffälligsten ist, dass sich aus sämtlichen
Hochreligionen, das Christentum eingeschlossen, allgemeingültige moralische Regeln für das mitmenschliche Miteinander bzw. die ideale Form zu leben, ableiten lassen, wobei sich die Gestalten, die im Zentrum der jeweiligen Religion stehen, besonders auszeichnen.
Bei einer Betrachtung, die sich an äußeren Merkmalen festmacht, lassen sich dann weitere
Ähnlichkeiten und Analogien finden (oder auch nur konstruieren), woraus geschlossen wird,
dass letztlich alle Religionen gleich sind und sich nur durch die Gottesnamen und unter-
schiedliche Schwerpunkte unterscheiden, die lediglich verschiedene Seiten ein und derselben Medaille sind. Bekannt ist hier die Aussage, „Gott hat viele Namen“.
Nach dieser Sicht ergänzen sich alle Religionen zusammengenommen, wie bei einem Puzzle,
zu einem Gesamtbild, mit dem man der Wahrheit am nächsten kommt.
Daraus lässt sich dann die Forderung nach „gemeinsamen Gottesdiensten“ und letztlich ei-
ner „Welteinheitsreligion“ ableiten, die religiöse Streitigkeiten und damit den Anlass zu kriegerischen Auseinandersetzungen überflüssig machen.
Als „Unruhestifter“ gilt deshalb, wer für eine bestimmte Religion einen „Absolutheitsanspruch“ erhebt.
Bei Licht besehen, müsste allerdings jeder Anhänger einer Religion, sofern er diese wirklich ernst nimmt, einen „Absolutheitsanspruch“ erheben, weil die Heilswege der einzelnen Religionen tatsächlich höchst unterschiedlich sind und sich zum Teil gegenseitig ausschließen.
Daraus folgt, dass religiös motivierte Auseinandersetzungen nur durch Toleranz (lat. tolerare = ertragen) vermieden werden können, worunter das Ertragen anderer Sichtweisen, nicht aber das Anpassen an andere Sichtweisen zu verstehen ist, als das Toleranz oft missverstanden wird.
Wie ist das nun mit den Religionen?
Bezieht man alle Untergruppen und Abspaltungen mit ein, gibt es eine nahezu
unüberschaubare Zahl von Religionen, die ebenso vielfältig sind, wie die Menschen, die diesen jeweils anhängen.
Ich will mich deshalb nur mit zwei Gruppen, nämlich den fernöstlichen Religionen und dem
Islam befassen, um diesen dann das Christentum gegenüber zu stellen.
Zuerst die fernöstlichen Religionen:
Bei diesen sind, neben dem Taoismus, Konfuzianismus und dem Shintoismus, besonders
der Buddhismus und der Hinduismus erwähnenswert. Alle diese Religionen weisen Ähnlich-
keiten auf und können deshalb als „Religionen des ewigen Weltgesetzes“ bezeichnet werden.
Die Inhalte dieser Religionen sind aber trotzdem äußerst vielschichtig, zum Teil gegensätzlich und hoch kompliziert, weshalb darauf nicht eingegangen, sondern nur auf das ganz Allgemeine abgehoben werden soll, um später den Unterschied zum Christentum deutlich machen zu können.
Auch wird in diesen Religionen nicht unbedingt an einen Gott geglaubt, sondern an die Stelle Gottes ein unpersönliches Prinzip oder eine Philosophie gesetzt, wodurch die Aussage „wir glauben alle an einen Gott, für den es nur unterschiedliche Namen gibt“, konterkariert wird.
Man kennt allerdings Götter, Geister und Dämonen, als überirdische Wesen, die es gnädig
zu stimmen gilt, wobei Praktiken gepflegt werden, die als „okkult“ zu bezeichnet werden
müssen.
Dabei muss anerkannt werden, dass in diesen Religionen imposante Gedankengebäude und Philosophien entwickelt wurden, die durchaus logische, nachdenkenswerte Ideen und
Denkansätze enthalten, wodurch die Anziehungskraft fernöstlicher Religionen erklärbar wird.
Es geht in diesen Religionen darum entsprechend den jeweiligen Idealen zu leben, wobei
insbesondere im Buddhismus und Hinduismus das Karma eine Rolle spielt, das die Folge
des jeweiligen Tuns ist, das auch über die immer wiederkehrenden Wiedergeburten nicht
abgeschüttelt werden kann. (Auch im Christentum kann Schuld nicht abgeschüttelt, sondern nur durch Vergebung weggenommen werden.)
Es gilt, durch persönliche Anstrengungen, negatives Karma (was mit „Sünde“ vergleichbar
ist) zu überwinden um dadurch aus dem Kreis der Wiedergeburten erlöst zu werden, um damit in einen Zustand absoluter Ruhe und Bedürfnislosigkeit (vergleichbar mit dem „Frieden Gottes“)zu gelangen.
(Die Welt wird insoweit auch hier als „gefallene Schöpfung“ wahrgenommen, aus welcher
sich der Glaubende, allerdings selbst, erlösen muss.) Dabei geht es darum sich von der
„Lebensgier“ – also von Gier aller Art (was auch im Christentum, als von Gott trennend,
verurteilt wird) - als Ursache allen Übels zu befreien.
Nun zum Islam:
Dieser kennt feste und eindeutige Regeln, die keinen Raum für die Vielfalt lassen, wie sie in den fernöstlichen Religionen anzutreffen ist. Der Islam ist somit eine reine Gesetzesreligion in welcher es darauf ankommt, die vorgeschriebenen Regeln genau einzuhalten, was persönlichen Einsatz und Anstrengungen erfordert.
Eine solche Religion kommt dem menschlichen Bedürfnis nach klaren Regeln entgegen, die
eigene Entscheidungen und die damit verbundenen Konflikte überflüssig machen. Zudem ist
der Lohngedanke und die Vorstellung, dass man nichts geschenkt bekommt und sich alles
verdienen muss, tief im Menschen verwurzelt. Leider gibt es Formen des Verdienstdenkens,
des Gesetzesglaubens und Denkens in moralischen Kategorien auch in christlichen Kreisen.
Bevor dem nun das Christentum gegenübergestellt wird, soll gefragt werden, warum es
überhaupt Religionen gibt.
Im Wort Religion steckt die Vorsilbe „Re“, die auch in Worten wie Restauration,
Reanimierung, Rekonstruktion usw. steckt. Das deutet darauf hin, dass es bei Religion um eine Wiederherstellung geht. Religion wird deshalb als „Rückführung zu Gott“ verstanden, was voraussetzt, dass der Mensch von Gott getrennt ist.
Dass es Religion gibt, wird unterschiedlich gedeutet. Die atheistische Sichtweise hält Religion für eine Form des Aberglaubens, gedacht für Menschen, die mit der Welt nicht klarkommen. Denkt man an abergläubische Praktiken und daran dass sich auch Glaube mit
magischem Denken und Aberglauben vermengen lässt, lassen sich Gründe für die
atheistische Sichtweise finden.
Aus christlicher Sicht ist Religion darauf zurückzuführen, dass der Mensch, seit der
Vertreibung aus dem Paradies, spürt, dass ihm etwas fehlt und dass er, so wie er ist, unvollkommen ist. Alle Religionen bieten deshalb Heilswege an, mittels derer das gestörte Gleichgewicht in Ordnung gebracht, der empfundene Mangel behoben und bleibende Erlösung von der Last des Lebens in dieser Welt, hin zu einem beglückenden Ewigkeitsziel, erlangt werden soll.
Jetzt zum Christentum:
Das Christentum unterscheidet zwischen Religion und Christentum, wobei Religion der
Versuch des Menschen ist, sich dem Ewigen, zeitlos Gültigen, zu nähern, was nach christlicher Sicht aber unmöglich ist, weil der allmächtige Gott für den Menschen unerreichbar bleibt.
Nur wenn sich Gott von sich aus offenbart, kann der Mensch Gott näher kommen. Deshalb
sind alle Anstrengungen, die in den einzelnen Religionen gefordert werden, unnütz und
vergeblich. Allenfalls kommt man in Kontakt mit den Mächten der Finsternis.
Darin unterscheidet sich das Christentum fundamental von allen Religionen.
Im Christentum werden die menschlichen Grenzen ganz eindeutig aufgezeigt. Es wird deutlich, dass der Mensch nicht über seinen Schatten springen kann, sondern immer wieder auf sich selbst und in seine Grenzen zurückfällt. Der Mensch befindet sich in der gleichen Situation, wie einer, der in den Sumpf gefallen ist und nun versucht, sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen.
Eine Selbsterlösung durch moralisches Wohlverhalten und persönliche Anstrengungen ist
deshalb völlig ausgeschlossen.
Die Rettung aus dem Sumpf kann deshalb nicht durch eigene Kraft, sondern nur durch einen
Retter erfolgen, der außerhalb des Sumpfes, auf festem Grund, steht. Das Einzige was der
im Sumpf Befindliche tun kann, ist, die Hand des Retters zu ergreifen.
Und genau darauf hebt das Christentum ab und erweist sich dadurch als äußerst realistisch. In seinem Wort und in Jesus Christus hat sich Gott den Menschen offenbart und die Rückkehr zu IHM möglich gemacht ohne dass es dazu persönlicher Anstrengungen oder irgendwelcher geistiger Klimmzüge und Verrenkungen bedarf.
Das ist das Einmalige, Wunderbare und Befreiende am Christentum.
Im Neuen Testament wird das mit wenigen Sätzen deutlich gemacht:
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Johannes 3, 16
Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit verloren, die Gott ihnen zugedacht hatte und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.
Römer 3, 23 und 24
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.
Johannes 5, 24
So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.
Römer 3, 28
Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.
Römer 10, 9
Gott hat zum Erlangen der Erlösung und des ewigen Lebens keine hohe Hürden gesetzt, wie
es die anderen Religionen machen, die auf menschlichen Philosophien und ungöttlichen
„Offenbarungen“ beruhen. Bei Gott zählt allein der Glaube, als Liebes- und Vertrauensverhältnis IHM gegenüber, was sich heilsam und spürbar im persönlichen Leben auswirkt.
Um es mit „modernen Worten“ zu sagen:
Gott gibt sich „bürgernah“ und „kundenorientiert“, und stellt allen, die das wollen, sein Angebot kostenlos und unbürokratisch zur Verfügung.
Im Wort Gottes liest sich das so:
Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.
Offenbarung 22, 17
Wo gibt es so etwas sonst?
Jörgen Bauer
Nachtrag:
Was ist unter Glauben im christlichen Sinne zu verstehen?
Aus der Sicht es Christentums leben wir in einer gefallenen Schöpfung, in der die Sünde =
Trennung von Gott, herrscht, welche die vollständige Zielverfehlung des gesamten Lebens
zur Folge hat. In diesen Zustand wird der Mensch, ohne sein Zutun, hineingeboren. Sünde
hat zur Folge, dass der Mensch nicht nach Gott fragt und damit verloren geht. Aus diesem
Zustand will uns Gott in seiner Liebe erlösen, wobei der Mensch aus eigener Kraft die
Erlösung nicht bewirken kann. Die Erlösung hat Jesus Christus durch sein Sterben und Auf-
erstehen stellvertretend für uns bewirkt, wobei wir gerufen sind, dieses Heilsangebot im
Glauben anzunehmen.
Nach den Aussagen im Römerbrief führt deshalb allein der Glaube zu der Gerechtigkeit,
die vor Gott gilt. Gott legt auf den Glauben den allergrößten Wert. Das ist eines der roten Fäden, die sich durch die Bibel ziehen.
So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.
Römer 3, 26
Wobei unter des „Gesetzes Werken“, ein, im bürgerlichen Sinn, wohlanständiges,
vorbildliches, selbstzufriedenes (so Genanntes „gottgefälliges“) Leben, verstanden werden
kann, was oft als „christliches Leben“ angesehen wird, es tatsächlich aber nicht ist.
Dass allein der Glaube zu Gott führt, ist kein Widerspruch zu den Aussagen im Jakobus-
brief, wo es u.a. heißt:
So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber.
Jakobus 3, 17
Auch das eines der roten Fäden, die sich durch die Bibel ziehen. Allein der Glaube, nur
im Sinne eines „Führwahrhaltens“, ist kein Glaube im biblischen Sinne, weil echter Glaube
lebendig ist und das Leben sicht- und spürbar verändert, wobei Glaubensfrüchte der
unterschiedlichsten Art erbracht werden.
Gute Werke allein, ohne Glauben, reichen allerdings auch nicht aus. Davor warnt Paulus
ausdrücklich. Die Reihenfolge ist die, dass zuerst der Glaube (Sündenerkenntnis,
Bekehrung, Annahme des Heilsangebots) kommt, aus dem dann die Früchte wachsen. Und es
ist der Geist Gottes, der sowohl den Glauben, als auch die Gaben zum Tun schenkt.
Glauben und Handeln gehören deshalb als zwei Seiten einer Medaille zusammen. Wir sollen deshalb nicht nur Hörer, sondern auch Täter des Wortes sein, wie die Schrift sagt und „einander dienen, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat“.
Auch Luther ging es darum, klar zu machen, dass es im christlichen Glauben keine
Werkgerechtigkeit gibt, weshalb nicht auf das Halten der Gebote abgehoben wird (die wir deshalb aber, als Folge des Glaubens, nicht willentlich übertreten). Die Forderung, die Gebote zu halten und dem Vorbild Jesu zu folgen, weil man sonst nicht in den Himmel kommt, hört sich zwar immer sehr fromm und christlich an, geht aber am Wesen des Evangeliums vorbei, was Paulus im Galaterbrief deutlich macht, wo vor einem Gesetzesglauben gewarnt wird.
Gott weiß, dass wir, aufgrund unserer sündigen Natur, nicht in der Lage sind, die Gebote
wirklich und damit vollständig (und nicht nur äußerlich) zu halten. Würden wir danach
beurteilt, wie wir die Gebote halten, wäre das für uns das Todesurteil. Aus diesem Grund tötet der Buchstabe, während der Geist lebendig macht, wie die Schrift sagt.
Deshalb hebt Gott auf den Glauben ab, bei dem wir aus der Vergebung leben, die Christus
für uns erwirkt hat. Könnten wir die Gebote halten, hätte Christus nicht sterben müssen.
Die Frage ist auch, ob wir in der Lage sind, wirklich „gute Werke“ zu vollbringen. Wir können zwar im allgemeinen Sinne Gutes tun, in dem wir freundlich, hilfsbereit usw. usf. sind. Streng genommen, sind auch unsere guten Werke „böse“. Weil wir als Unvollkommene
nichts wirklich Vollkommenes und damit „Gutes“ vollbringen können.
Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.
Johannes 1, 8-10
Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer. Da ist keiner, der verständig ist;
da ist keiner, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben. Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer (Psalm 14,1-3).
Römer 3, Verse 9 – 12 (Die Schuld aller vor Gott)
Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.
Sagt der „fromme“ Apostel Paulus von sich selbst in Römer 7, 19
Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Sünden!
Psalm 19, 13
Denn unsre Missetaten stellst du vor dich, unsre unerkannte Sünde ins Licht vor deinem Angesicht.
Psalm 90, 8
Was Glaube ist, wird im Hebräerbrief gesagt:
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein
Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
Hebräer 11, 1
Wobei auch „Zuversicht“ und „Nichtzweifeln“, Glaubensfrüchte sind.
Dadurch, dass im Christentum alles Geschenk ist, das wir nur erkennen und annehmen
müssen, ohne dass es dabei auf eigene Leistungen ankommt, bei denen immer ungewiss
bleibt, ob sich ausreichend sind, unterscheidet sich dieses fundamental von allen Religionen.
Wir sind auf einem guten Weg, wenn wir in der Schule Jesu bleiben, uns an IHN halten,
von IHM heil machen und letztlich vollenden lassen. Wir müssen dabei nicht vollkommen
sein, denn Jesus nimmt die Sünder an! Christi Blut und Gerechtigkeit, die uns Gott
durch den Glauben zurechnet, sind unser Schmuck und Ehrenkleid, wie Nikolaus Graf
von Zinzendorf dichtete.
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