Der Gedanke eines vereinten Europas ist ein sehr guter Gedanke. Es ist gut, wenn sich die europäischen Völker, die gemeinsame kulturelle Wurzeln und weitgehendst gleiche Wertvorstellungen haben, zu einer Einheit zusammenschließen.
Der erste Bundespräsident, Theodor Heuss, hat treffend formuliert, was die Grundlagen der europäischen Kultur sind. Er sagte:
Europa ist auf drei Hügeln gebaut:
Dem Aeropag in Athen, als Quelle der griechischen Philosophie, die das abendländische Denken geprägt hat,
dem Capitol in Rom, als Quelle des römischen Rechts, das auch unser Rechtssystem geprägt hat
und dem
Hügel Golgatha, wo das Kreuz Christi stand, von wo aus das Christentum seinen Siegeszug um die Welt antrat und insbesondere das Abendland nachhaltig prägte.
Angesichts mancher Entwicklung muss man allerdings fragen, ob und inwieweit Europa noch auf diesen drei Hügeln steht.
Dazu ein paar allgemeine Anmerkungen:
Die Europäische Union umfasst derzeit 27 Staaten, die sich vom Nordmeer bis zum Mittelmeer und
vom Atlantik bis zum Bosporus erstrecken. Interessant ist hier die Frage, inwieweit die Bürger der
einzelnen Länder hierzu gefragt wurden. Es ist vielmehr festzustellen, dass eine undurchschaubare
EU-Bürokratie, an dessen Spitze in erster Linie die Europäische Kommission, als eine Art Regierung
und das mit 785 Abgeordneten personell aufgeblähte Europaparlament stehen, ohne wirkliche
demokratische Kontrolle, mehr und mehr in nationale Angelegenheiten hineinregieren.
Es gibt dann noch den Rat der Europäischen Union, den Europäischen Rat und den Europäischen Gerichtshof, als eine Art Verfassungsgericht, dessen Urteile in ganz Europa befolgt werden.
Es war schon von Trixereien und Mauscheleien innerhalb der Europäischen Kommission und von
der Selbstbedienungsmentalität des Europaparlamentarier zu hören. Aus Gründen nationaler
Eitelkeiten pendelt das Europaparlament ständig zwischen Brüssel und Straßburg hin und her und verschwendet dabei gewaltige Summen.
Kritisiert werden an der derzeiten Organisationsform Bürgerferne, Demokratiedefizite und Handlungsunfähigkeit.
Von daher überrascht es eigentlich nicht sonderlich, wenn die EU jetzt durch die Volksabstimmung
in Irland eine herbe Niederlage erlitten hat. Ich weiß z.B. auch nicht, was in dem zur Abstimmung
gestandenen Lissabonner Vertrag steht und welche Folgen dieser hat. Hier hat ja unsere Regierung bereits großzügig "zu unserem Wohl" entschieden.
Es dürfte allerdings auch so sein, dass nach wie vor nationale Interessen im Vordergrund stehen,
jeder nur von der EU profitieren und möglichst viel herausschlagen will, wobei es an Gemeinsinn
und wirklichen und echten Gemeinsamkeiten noch weitgehendst fehlt. Polen machte erhebliche
Sonderrechte für sich geltend, wohingegen man Island jetzt am liebsten aus dem Integrationsprozess
herausnehmen möchte, weil sich die dortigen Bürger, nach Auffassung der Eurokraten, als im weitesten Sinne "unwürdig" erwiesen haben.
Und wie geht es nun weiter?
Das alles wäre ja halb so schlimm, wenn nicht zu befürchten wäre, dass sich in Europa letztlich eine
unkontrollierte, atheistisch geprägte Meinungsdikatur etablieren könnte, wobei ich nicht so weit gehen
und in der EU die Inkarnation eines antichristlichen Weltreiches, unter der Führung des Antichristen, sehen möchte.
Antichristliche Reiche, man denke an Nazismus und Kommunismus, gab es schon immer und allen diesen
Reichen ist gemeinsam, dass sie keinen Bestand hatten. Es war bislang nicht möglich, eine europäische
Verfassung zu schaffen. Der Streit entzündete sich auch am Gottesbezug. Man möchte Gott nicht dabei haben.
Damit ist allerdings das Schicksal der EU von vornherein besiegelt. Ohne Gott gibt es keinen Bestand, ohne
Gott geht alles in den Abgrund. Will man von Gott nichts wissen, wird die EU nicht lange halten. Dann ist sie
bereits jetzt ein totgeborenes Kind dessen Ende abzusehen ist. Die Frage ist nur, ob es 70, 40 oder auch nur 12 Jahre sind.
Was ist bedenklich und wo muss gegengesteuert werden?
In Artikel 2 der EU-Charta werden die Werte der Union beschrieben. Man bekennt sich zur Achtung der Menschenwürde, zu Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und zur Wahrung der Menschenrechte.
Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Toleranz, Gerechtigkeit,
Solidarität und Nichtdiskriminierung auszeichnet.
So die Aussagen des Artikel zwei.
Das alles hört sich sehr schön an und man kann dem ohne weiteres zustimmen, die Frage ist aber nur die, wie
man diese hehren Begriffe versteht und mit welchen Sinninhalten man sie füllt.
Bekannt kommt einem dabei folgende Erläuterung vor:
Diskriminierung, insbesondere wegen des Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der ethnischen oder sozialen
Herkunft, der genetischen Merkmale, der Sprache, der Religion oder der Weltanschauung, der politischen oder
sonstigen Anschauung, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des Vermögens, der Geburt, einer
Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung sind verboten.
Das hört sich jetzt schon sehr nach Ideologie und absoluter Gleichmacherei an. Der Begriff "Diskriminierung" ist sehr
dehnbar. Wann beginnt diese? Bei einer massiven und üblen Beleidigung, die mit Recht abzulehnen ist oder bei einer,
bereits vom Wort Gottes her gebotenen sachlichen Kritik? Kann bereits eine Aussage, die von einem anderen nicht
geteilt wird, eine Diskriminierung sein? Was ist denn unter "genetischen Merkmalen" zu verstehen? Ich denke da an
die Körperform oder die Haarfarbe. Aussagen wie "Bohnenstange", "Fettwanst", "Rotschopf" könnten dann schon
diskriminierend sein und Sanktionen nach sich ziehen. Im Grunde zielt das ganze "Diskriminierungsgetöse" darauf
ab, Maulkörbe zu installieren, die freie Rede zu unterminieren und Überempfindlichkeiten zu züchten.
Praktizierte Antidiskriminierung könnte wie folgt aussehen:
Alle Sodomiegesetze werden aufgehoben und alle Formen von sexueller Ausdrucksweise, einschließlich Pädophilie (Kinderschändung), legalisiert.
Die Verteidigungshaushaltsgelder werden umgewandelt, um Aidspatienten medizinische Versorgung zu ermöglichen und um Geschlechtsumwandlungsoperationen vorzunehmen.
Die gleichgeschlechtliche Ehe mit Adoption von Kindern werden legalisiert.
Homosexuelle Erziehungsprogramme werden auf allen Ebenen der Erziehung, einschließlich Grundschulen, eingeführt oder angeboten.
Verhütungs- und Abtreibungsdienste werden für alle Personen, unabhängig vom Alter (auch schon für minderjährige Mädchen) zugänglich gemacht.
Steuerzahlermittel werden für die künstliche Besamung von Lesben und Bisexuellen verfügbar gemacht.
Religiös begründete Äußerungen bezüglich Homosexualität sind verboten.
Organisationen wie die Pfadfinder werden verpflichtet, homosexuelle Gruppenführer zu akzeptieren.
Solche Forderungen wurden schon gestellt, wenn auch nicht bei uns, so doch im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten":
Es ist in der Tat ein Zeichen endzeitlicher Entwicklung, dass sich "der Mensch der Gesetzlosigkeit" immer mehr auf
den Thron Gottes zu setzen versucht. Dazu gehört auch die Propagierung und Verherrlichung sexuellen und anderen Fehlverhaltens.
Damit geht die Forderung einher, dass man die "Fundamentalisten" (dazu werden auch bibeltreue Christen gerechnet)
mundtot machen bzw. zähmen muss. Nach dieser Auffassung, die so neu nicht ist, wird erst dann Frieden entstehen, wenn die gläubigen Christen "gezähmt" sind.
Beispiele für das bereits vorhandene Bedrängen von Christen in Europa:
Harry Hammond, ein 67 jähriger Engländer, hielt vor einigen Jahren in einem englischen Park ein Schild hoch, darauf
war zu lesen: „Stoppt Unmoral! Stoppt Homosexualität! Stoppt Lesbianismus!“ Und was geschah? Homosexuelle sahen
das, telefonierten miteinander, und es kam eine ganze Gruppe, die ihn zuerst lächerlich machte und dann tätlich angriff
und zu Boden schlug. Dann riefen sie sogar die Polizei selber herbei. Wen nahm die Polizei daraufhin fest? Diesen
67-jährigen älteren Bruder! Diesen klagten sie an und sagten, sein Schild sei ein illegales Zeichen, er habe damit die
Leute provoziert, und das dürfe man heute nicht. So sind heute schon die Gesetze umgeändert!
In Schweden würde im Herbst 2002 mit großer Mehrheit ein Gesetz verabschiedet, welches unter anderem für kritische
Äußerungen über Homosexualtät oder Homosexuelle eine Freiheitsstrafe bis zu vier Jahren vorsieht. Dies soll auch gelten,
wenn sich derjenige, der sich kritisch äußert, auf Bibelstellen beruft, wie z.B. Römer 1,26, Korinther 6, 9-11 und andere.
Die Bibel soll wohl wörtlich zitiert werden dürfen, aber - und dies ist der springende Punkt - nicht mehr als auch für unsere
Zeit verbindliches Wort und Gebot Gottes ausgelegt werden.
In Schweden gab es im Hinblick auf das erwähnte Gesetz einen Präzedenzfall. Der Pastor einer freikirchlichen Gemeinde,
namens Ake Green, bezeichnete in einer Predigt Homosexualität und andere abnorme Neigungen als "Krebsgeschwulst
am Körper unserer Gesellschaft". Daraufhin wurde er angezeigt. Der Rechtsstreit durchlief mehrere Instanzen. Das höchste
Gericht Schwedens entschied dann, dass diese Äußerung durch die Meinungsfreiheit gedeckt ist. Darauf wollen die liberalen
(scheinliberalen) Parteien in Schweden das Antidiskriminierungsgesetz verschärfen.
Im Februar 2008 hat das Amtsgericht von Cardiff (Großbritannien) den anglikanischen Bischof von Hereford, Anthony Priddis,
zu einer Geldstrafe von 47.345 Pfund (umgerechnet 63.540 Euro) verurteilt, weil er einem Homosexuellen die Anstellung als
Jugendmitarbeiter verweigert hat. Zusätzlich zu der immensen Geldstrafe verurteilte das Gericht den Bischof und seine Mitarbeiter zur Teilnahme an einem "Gleichberechtigungs-Training" mit dem Ziel der Umerziehung.
Der Europarat verurteilt die biblische Schöpfungslehre. Der Europarat hat eine entsprechende Resolution veröffentlicht wo vor
den "Gefahren des Kreatonismus" gewarnt wird. Es heißt hier, dass sich die Leugnung der Evolutionslehre meistens in Formen
vom religiösem Extremismus, der eng verbunden ist mit extremen rechtsradikalen politischen Bewegungen, gründet.
Das heißt soviel, dass eine bestimmte Weltanschauung vorgeschrieben wird und Politiker bestimmen, was wir als "wahr" anzusehen haben. Tatsächlich ist die Evolutionstheorie unbewiesen und muss als längst überholt angesehen werden. Um darauf
zu kommen, muss man kein "Rechtsradikaler", sondern nur etwas kritisch sein.
Als Christen dürfen wir hier den Kopf nicht in den Sand stecken. Wir müssen Gott mehr gehorchen als den Menschen
und dabei offensiver werden. Wir dürfen uns nicht länger als engstirnig, intolerant, vorgestrig und gesetzlich hinstellen
lassen, während sich die anderen fortschrittlich, modern und pluralistisch geben. Wir müssen wissen, dass wir die beste
Botschaft vertreten, die es für uns Menschen gibt und danach handeln.
Der Ökumenische Europa-Song:
(Lied für den Europatag in Stuttgart)
Komm, sing mit mir ein neues Lied.
Sing ein Lied für die Welt.
Früher trennten Kriege Land von Land,
heute reichst du mir die Hand.
Das, was gestern war, ist vorbei.
Vor uns liegt die neue Zeit.
Sie fängt hier mit uns an...
Europa, gesundes Land,
Europa, du kannst jedermanns Heimat sein...
Die Parodie:
Komm, sing mit mir ein neues Lied.
Es lebe Europa, es lebe die Welt!
Aus Kriegen, Nöten, Kampf und Streit
wächst die Menschheitseinigkeit.
Menschen, reicht euch eure Hand,
jetzt kommt das Gelobte Land.
Der Turm von Babel stürzte ein;
diesmal wird’s erfolgreich sein.
Europa, wunderbares Land,
Lamm und Drache Hand in Hand.
Verkündet es mit lautem Schalle:
Europa, Heimat für fast alle,
für Atheisten und Synkretisten,
für Taoisten und Buddhisten,
für Feministen und Humanisten,
aber nicht für bibeltreue Christen.
Quelle: ideaDokumentation "Männerfrust und Frauenpower" - Die Geschlechterkrise und ihre Überwindung aus christlicher Sicht.
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