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Tagesleitzettel - die tägliche Bibellese vom 05.12.2024

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Preisgericht, wo alles geordnet werden wird

So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist.

Römer 8,1

Diese Liebe lohnet endlich,
führt zu ihm ins Vaterhaus,
ist zur letzten Zeit erkenntlich
und teilt Kränz und Kronen aus.
Ach, ach wollte Gott, daß doch
alle Welt dereinst sich noch
dieses in das Herz einschriebe:
Der am Kreuz ist meine Liebe!

Frage: Wirklich nichts Verdammliches mehr?

Zum Nachdenken: Wir müssen unterscheiden zwischen der Errettung und dem Preisgericht nach der Entrückung. Jesus Christus hat für mich die Errettung und Erlösung erworben, die ich im Glauben fassen kann und auf die ich vertrauen kann. Durch sein Kreuzestod bin ich durch das Blut Jesu Christi gerechtfertigt. Aber nach der Entrückung werden die wahren Gotteskinder vor dem Richterstuhl Gottes erscheinen müssen. Im Preisgericht werden unser Leben, unser Dienst und unsere Treue zum Herrn gerichtet werden. Dort wird unser Innerstes offenbar und wir werden für unser Amtsverwaltung Rechenschaft abgeben. Nichts bleibt verborgen, alles kommt ans Licht. Dort werden unterschiedliche Preise zugeteilt. Gott sei ewiglich Lob und Dank.

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Pfingsten - was ist das?

(27.05.2010)


Immer wenn ich mit dem Auto fahre, höre ich Radio. Und das ist immer sehr kurzweilig, kommen da doch die unterschiedlichsten unterhaltsamen oder auch informativen Sendungen. Und zu bestimmten Tageszeiten ist auch ein „geistliches Wort“ zu hören.

Am Freitag vor Pfingsten ging es in der Radiosendung darum, dass viele Menschen die Bedeutung von Weihnachten und Ostern nicht mehr kennen und mit Pfingsten erst recht nichts anfangen können. Die Moderatorin fragte deshalb den „Herrn Pfarrer“, wie man den Hörern Pfingsten erklären könne.

Der Herr Pfarrer bekam da, wie es schien, „Probleme“, denn er fing an herumzueiern:

„Ja, also Pfingsten kann man nur sehr schwer erklären. An Weihnachten, da ist Jesus geboren, und Ostern, das hat etwas zu tun mit der Kreuzigung und, na, ja, auch mit der Auferstehung, aber Pfingsten…? Das ist wirklich schwer!"

Schließlich kam dem Herrn Pfarrer der rettende Einfall:

„Ich habe da mal einen meiner Schüler gefragt, was Pfingsten ist und da antwortete er mir, ‚Pfingsten das ist die Ausstrahlung die Jesus hatte’“. „Und ich glaube“, so der Pfarrer weiter, „dass man das so sagen kann und dass dies eine gute Antwort ist, denn das heißt doch, dass wir freundlich, tolerant und unseren Mitmenschen zugetan sein sollen, so wie es Jesus auch wollte.“

Der Herr Pfarrer führte dann anschließend eine Reihe von Personengruppen auf, denen wir unsere Zuwendung entgegenbringen sollten, wobei er auch die Homosexuellen nicht vergaß.

Die Moderatorin bedankte sich daraufhin für die „hilfreiche Antwort“.

Für alle, die nicht wissen sollten, was an Pfingsten tatsächlich geschah, will ich hier den Bericht über das Pfingstwunder einschieben, wie es uns in der Apostelgeschichte, Kapitel 2, überliefert ist:

Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander.
Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.
Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.
Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache?
Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden.
Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem an- dern: Was will das werden?
Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.

Es wird dann weiter berichtet, dass Petrus eine vollmächtige und aussagekräftige Predigt hielt, nachzulesen in Apostelgeschichte 2, Verse 14 – 36, die dazu führte, dass eine große Menge, berichtet wird von 3000 Menschen, der ersten christlichen Gemeinde beitrat und die Gemeinde von da an immer weiter wuchs.

Das Pfingstfest gilt deshalb als die Geburtsstunde der christlichen Kirche.

Eine Umfrage unter Passanten, die am Pfingstsamstag im Radio zu hören war, zeigte, dass tatsächlich vielen der Befragten Einzelheiten aus Apostelgeschichte 2 bekannt sind.

(Einer Umfrage zufolge weiß jeder Zweite, was es mit Pfingsten auf sich hat. Pfingsten bedeutet übrigens „der 50. Tag“ [nach dem Passahfest] und fällt auf das jüdische Wochenfest „Schawout“. Das Passahfest fällt zeitlich mit der Kreuzigung Jesu zusammen.)

Auch dem Pfarrer, der am Freitag von der Radiomoderatorin gefragt wurde, was Pfingsten bedeutet, dürfte die Apostelgeschichte bekannt sein.

Die Frage, die sich mir stellt ist die, warum der Pfarrer ausweichend, in einer Weise geantwortet hat, bei der ich nie so recht weiß ob ich traurig oder wütend werden soll.

Was hat ihn wohl daran gehindert, das weiterzugeben, was die Apostelgeschichte über das Pfingstwunder berichtet?

Sollte er etwas „Hemmungen“ gehabt haben, weil er den Bericht vom Pfingstwunder für eine „Legende“ hält und es ihm peinlich ist, diese Geschichte zu erzählen? – Aber dann hätte er den Bericht wenigstens dem Inhalt nach weitergeben und so ein Zeugnis für den christlichen Glauben geben können.

Die Predigt, die Petrus an Pfingsten hielt, war im Übrigen kein „Evangelium light“, nach dem Motto „seid alle lieb, nett und tolerant zueinander.“ Es ging Petrus auch nicht um die „Ausstrahlung die Jesu hatte“, der wohl die Liebe Gottes verkündet hat, an dem sich aber auch bis heute die Geister scheiden.

„Nicht Frieden bringe ich, sondern das Schwert“, sagt Jesus deshalb hinsichtlich der Entzweiungen, zu denen seine Botschaft führt.

Ein „seid umschlungen Millionen und auch der Sünde gegenüber tolerant“, lag deshalb noch nie auf der biblischen Linie und wurde von Jesus auch gar nie so verkündet.

Ich will jetzt aber mal darlegen, warum ich keine Probleme mit dem Bericht in Apostelgeschichte 2 habe und glaube, dass es sich tatsächlich so zugetragen hat, wie uns berichtet wird.

Was, als „Beweis des ersten Anscheins“, für die Wahrheit des Berichtes spricht ist zum einem Lukas, der als Schreiber der Apostelgeschichte gilt, und der als Arzt ein gebildeter Mann war, der es, wie der Einleitung zum Lukasevangelium zu entnehmen ist, hinsichtlich seiner Berichte, sehr genau nahm.

Wie das Lukasevangelium ist auch die Apostelgeschichte an einen Theophilus gerichtet, was auf Lukas als Autor schließen lässt, zumal er dabei seinen „ersten Bericht“, womit nur das Lukasevangelium gemeint sein kann, erwähnt (Apostelgeschichte 1, Vers 1).

Es ist auch anzunehmen, dass der Lukas, von dem in der Apostelgeschichte als Begleiter des Paulus berichtet wird, mit eben diesem Lukas identisch ist, von dem wir annehmen können, dass er die Apostelgeschichte geschrieben hat. Lukas könnte deshalb als Augenzeuge des Geschehens gelten.

Zum anderen ist der Bericht sehr nüchtern abgefasst wobei auch die Fassungslosigkeit der Volksmenge und der Spott der Zweifler, wie sie für ein unfassbares Geschehens typisch sind, nicht ausgeklammert werden. Das entspricht nicht dem Stil von Sagen, Märchen, Mythen und Legenden.

Hinsichtlich „unfassbarer Geschehnisse“ will ich aber noch einen anderen Argumentationsansatz bringen, bei dem ich von einer anderen Seite, und über einen Umweg, an die Sache herangehe.

Ich lese gerade ein Buch mit dem Titel, „Was können wir wissen – Grundprobleme der Erkenntnistheorie“. Das Buch ist „hochwissenschaftlich“ und von daher für Laien etwas unanschaulich und damit schwer lesbar, weshalb man sich viel Zeit nehmen muss um den abstrahierenden theoretischen Gedankengängen folgen zu können. Dabei fragt man sich, ob sich manches nicht auch einfacher sagen ließe.

Eines wurde mir beim Lesen allerdings wieder klar: Nämlich, dass wir im Grunde nichts wirklich und mit letzter Sicherheit wissen, sondern bei allem, was wir zu wissen meinen, „nur“ glauben, dass es so ist, wie wir es wahrnehmen.

Der Autor führt unter anderem aus, „dass wir davon ausgehen können, dass sich außerhalb unserer Person tatsächlich eine materielle Außenwelt befindet“.

Was zunächst wie eine „Binsenweisheit“ aussieht, über die nachzudenken unsinnig und überflüssig scheint, „weil die Sache doch klar ist“, erweist sich, bei näherer Prüfung, als keinesfalls so klar, wie es zunächst den Anschein hat.

Der Autor legt dar – und damit reiht es sich in die heutige wissenschaftliche Erkenntnis ein – dass wir mittels unserer fünf Sinne Reize aus der Umwelt wahrnehmen. Schallwellen (Geräusche), chemische Verbindungen (Geschmack, Gerüche), elektromagnetische Wellen (Licht und Farben) usw. werden dabei jeweils als Signale über die Nervenbahnen Richtung Gehirn weitergeleitet, wobei sich die Nervenströme, die von den verschiedenen Sinnesorganen kommen, in keiner Weise voneinander unterscheiden.

Ganz ähnlich, wie in einem Computer, wo den Impulsen auch nicht anzumerken ist, welche Art von Botschaft sie transportieren, werden auch im menschlichen Gehirn, erst durch die Verarbeitung in den verschiedenen Zentren, aus den Signalen Bilder, Geräusche, Empfindungen usw., die wir, auf rätselhafte Weise, bewusst wahrnehmen.

Auf eine bislang unerklärliche Weise erleben wir uns deshalb als in Raum und Zeit befindlich, was wir als „Welt“ wahrnehmen, in der wir agieren und reagieren können. Wobei völlig unklar bleibt, was Bewusstsein überhaupt ist. Als eine Gehirnfunktion in Form von neuronalen Abläufen lässt es sich schon deshalb nicht erklären, weil es das Bewusstsein ist, das eben diese Abläufe wahrnimmt und deshalb nicht mit diesen identisch sein kann.

Eigentlich ist bereits das ein unfassbares Wunder. Ebenso ist es ein Wunder, dass wir darüber überhaupt solche Gedanken anstellen können. Darauf will ich hier aber nicht hinaus, sondern darauf, dass wir davon ausgehen müssen, dass das Bild der Außenwelt, das uns durch das Zusammenwirken der Sinnesorgane und durch die Verarbeitung im Gehirn, zur Verfügung steht, nur indirekt mit der materiellen Außenwelt, in der wir uns befinden, übereinstimmt. Unsere Sinnesorgane „deuten“ uns, so gesehen, die Welt, die in „Wirklichkeit“ völlig anders sein muss und für uns „unerreichbar“ bleibt.

Einleuchtend wird dies auch dadurch, dass die Außenwelt viele Eigenschaften hat, für die wir überhaupt keine Sinnesorgane besitzen. Darüber hinaus gibt es möglicherweise Dinge, von denen wir nicht im geringsten ahnen, dass es sie überhaupt gibt und nach denen wir auch nicht fragen oder suchen, weil man, paradoxerweise, nur nach Dingen fragen kann, die man „kennt“, will heißen sich vorstellen kann, dass es sie gibt.

Eine Folge ist, dass die Welt für Lebewesen mit Sinnesorganen, die auf andere Umweltreize abgestimmt sind, unvorstellbar anders aussieht. Gleiches würde auch für Wesen gelten, die Bereiche der Wirklichkeit wahrnehmen, die uns durch unsere natürlichen Grenzen, verschlossen sind.

Auf was ich hinaus will ist, dass wir gar nicht wissen, was es alles gibt und was alles möglich ist. Deshalb sollten wir uns auch nicht wundern, wenn etwas geschieht, was „es gar nicht geben kann“.

Der Kardinalfehler der immer wieder gemacht ist der, dass man glaubt alle Dinge müssten so beschaffen sein, dass sie ausgerechnet in das Volumen unseres Denkapparates passen, weshalb es nichts geben könne, was sich nicht erklären oder verstehen ließe.

Die Bibel, als das Wort Gottes, zeigt uns, dass andersherum ein Schuh draus wird und dass Gott ab und zu den Vorhang, der uns von einer alles umfassenden Realität trennt, etwas zurücknimmt und dann Dinge geschehen, die als „Wunder“ wahrgenommen werden.

Wir sollen deshalb aber weder „wundergläubig“ noch „wundersüchtig“ werden, sondern nüchtern bleiben und vor allem bescheiden werden, dabei aber wissen, dass es mehr Dinge gibt, als sich unsere Schulweisheit träumen lässt. Etwas was uns auch Gott, in seinem Wort, der Bibel, nahe legt.

Weil das so ist, habe ich auch mit dem Pfingstwunder keine Probleme.


Jörgen Bauer


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