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Tagesleitzettel - die tägliche Bibellese vom 05.12.2024

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Preisgericht, wo alles geordnet werden wird

So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist.

Römer 8,1

Diese Liebe lohnet endlich,
führt zu ihm ins Vaterhaus,
ist zur letzten Zeit erkenntlich
und teilt Kränz und Kronen aus.
Ach, ach wollte Gott, daß doch
alle Welt dereinst sich noch
dieses in das Herz einschriebe:
Der am Kreuz ist meine Liebe!

Frage: Wirklich nichts Verdammliches mehr?

Zum Nachdenken: Wir müssen unterscheiden zwischen der Errettung und dem Preisgericht nach der Entrückung. Jesus Christus hat für mich die Errettung und Erlösung erworben, die ich im Glauben fassen kann und auf die ich vertrauen kann. Durch sein Kreuzestod bin ich durch das Blut Jesu Christi gerechtfertigt. Aber nach der Entrückung werden die wahren Gotteskinder vor dem Richterstuhl Gottes erscheinen müssen. Im Preisgericht werden unser Leben, unser Dienst und unsere Treue zum Herrn gerichtet werden. Dort wird unser Innerstes offenbar und wir werden für unser Amtsverwaltung Rechenschaft abgeben. Nichts bleibt verborgen, alles kommt ans Licht. Dort werden unterschiedliche Preise zugeteilt. Gott sei ewiglich Lob und Dank.

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Bundes - Schönredner

(27.03.2012)


Am 23. März 2012 wurde Joachim Gauck mit überwältigender Mehrheit zum neuen Bundespräsidenten gewählt. Wie aus den Umfragen, vor der Wahl, geschlossen werden kann, war er der Wunschkandidat einer Mehrheit der Bevölkerung. Entsprechend hoch sind die Erwartungen, die man in ihn setzt.

Aller Erfahrung nach, wird er diese Erwartungen nur ansatzweise erfüllen können, weshalb damit zu rechnen ist, dass es schon bald zu Enttäuschungen kommen wird.

Das hat aber nichts mit der Person des Joachim Gauck zu tun, sondern resultiert aus der Fülle der Wunschvorstellungen, die man auf ihn projiziert hat und denen ein Mensch üblicherweise nicht gerecht werden kann. Das wird von Joachim Gauck auch selbst so gesehen.

Auch ich war und bin nicht frei von Erwartungen, weshalb ich von der ersten Rede des neuen Bundespräsidenten, die er am Tag seiner Wahl hielt, enttäuscht bin. Dies deshalb, weil er, und das nicht nur nach meinem Empfinden, hauptsächlich die Klischees des politisch Korrekten, bedient hat.

Daran erkennbar, dass seine Rede, von den Vertretern allen Parteien, mit überschwänglichen Worten, gelobt wurde. Wenn eine Rede aber von allen gelobt wird, dann war sie „so ausgewogen“, dass nichts „Anstößiges“, will heißen „Kritisches“ gesagt wurde und damit nichts, was zum Nachdenken angeregt oder Widerspruch herausgefordert hätte.

So fand Joachim Gauck anerkennende Worte für die 68er Generation, welche, so Gauck. „die Schrecken der Nazizeit und die historische Schuld (der Deutschen) ins Bewusstsein gerückt habe“.

Vom Alter her gehöre ich selbst dieser 68er Generation an, wobei ich mich mit den, von mir als „Chaoten“ apostrophierten, 68ern nie identifizieren konnte.

Diese 68er waren junge Leute aus zumeist „besseren Kreisen“, hauptsächlich Studenten, die unzufrieden mit ihrem Leben waren und den Grund für ihre „permanente Frustration“ in den „gesellschaftlichen Verhältnissen“ der Bundesrepublik suchten, die es deshalb, von Grund auf, revolutionär zu verändern galt.

Aus diesen Kreisen gingen dann auch die Terroristen, wie die der „Roten-Armee-Fraktion“ hervor, die durch Entführungen und Morde an Männern, die sie als „Repräsentanten des verhassten Schweinestaates“ ansahen, Furore machten.

Die 68er machten sich die marxistischen Theorien der „Frankfurter Schule“ zu eigen, idealisierten die kommunistischen „Weltverbesserer“ Mao-Tse-tung, und Ho Chi Minh (deren „weltverbesserischen“ Umtriebe allein 66 Millionen Menschen das Leben kostete) und andere nicht minder blutrünstige „Revolutionäre“, wie Fidel Castro und Che Guevara.

Gleichzeitig befassten sie sich intensiv mit den Nazis, wobei es um das Aufdecken weiterer Nazi-Untaten und dem „Entlarven“ weiterer Nazi-Täter ging, die es zu verurteilen galt.

Dabei wirkten sie erfolgreich darauf hin, dass Deutschland, die Deutschen und alles was deutsch ist, mit dem Nationalsozialismus und dessen Verbrechen gleichgesetzt wurde.

Dabei wurde die deutsche Geschichte auf die Zeit von 1933 – 1945 reduziert und gleichzeitig der Eindruck erweckt, dass die NS-Zeit das Ergebnis der gesamten vorangegangenen deutschen Geschichte ist, die ausschließlich darauf hinauslief, die Verbrechen der Nazis zu ermöglichen.

Daraus resultiert bis heute eine tief sitzende Verunsicherung, mit der Folge, dass man bei uns „Probleme“ mit dem Deutschsein hat, wobei man schnell als „rechts“ verunglimpft wird, wenn man sich als Deutscher fühlt. Was einem Franzosen oder auch Türken zugestanden wird, ist deshalb in Deutschland verpönt.

Und nicht nur das: Letztlich hat das dazu geführt, dass die „Bewältigung und Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus“ zum „sinnstiftenden Mittelpunkt“ der Bundesrepublik gemacht wurde, wobei alles andere ausgeklammert wird.

Hier wären vielleicht ein paar klarstellende Worte in Joachim Gaucks Rede angebracht gewesen.

Da die 68er vornehmlich aus Studentenkreisen stammten, haben diese, nach abgeschlossenem Studium, den beabsichtigten Marsch durch die Institutionen angetreten und insbesondere in den Medien wichtige Stellen besetzt.

Die Linkslastigkeit vieler Medien, die als vierte Macht im Staat ganz erheblichen Einfluss hat und sich weitgehend und unkontrolliert die Deutungshoheit darüber angeeignet hat, was richtig und was falsch ist, kommt deshalb nicht von ungefähr.

Alles das, was wir heute als „politisch korrekt“ wahrnehmen, ist größtenteils die Folge der 68er Bewegung, und wer sich mit den Theorien der Frankfurter Schule befasst, wird feststellen, dass unser Land von diesen Theorien total unterwandert ist (Siehe hierzu den Beitrag „Frankfurter Schule“ in den Christlichen Impulsen des FCDI).

Als Stichworte seien hier nur genannt: Antiautoritäre Erziehung, Feminismus, Genderismus, „sexuelle Befreiung“, Zersetzung althergebrachter familiärer Strukturen und überkommener und bewährter Werte.

Ich hätte erwartet, dass sich der Bundespräsident kritisch zu der sich bei uns abzeichnenden Meinungsdiktatur äußert, die es zwar offiziell nicht gibt, die aber in der indirekt vorgeschriebenen Meinung des „politisch Korrekten“ und in zahlreichen Maulkorbgesetzen erkennbar wird. Und danach kann jeder, der sich nicht anpasst, in Schwierigkeiten kommen.

Der Bundespräsident sollte sich dafür einsetzen, dass die Meinungsfreiheit und die Freiheit von Forschung und Lehre wieder voll zu Geltung kommen und dass vor allem der Begriff „Toleranz“ wieder ernst genommen wird, und er sollte klar machen, dass Toleranz keine Einbahnstraße sein kann.

Wer der Auffassung ist, dass Homosexualität nicht der Norm entspricht, wer meint, dass gegenüber einer ungebremsten Zuwanderung aus islamischen Ländern Zurückhaltung geboten ist oder dass die Theorie vom menschengemachten Klimawandel wissenschaftlich unhaltbar und die Energiewende möglicherweise ein Flop ist, muss das sagen können, ohne befürchten zu müssen, deshalb kaltgestellt zu werden.

Es gibt auch eine Diktatur der Wohlmeinenden und Gutmenschen, welche die Rechfertigung für ihr Tun in ihrem „Gutsein“ sieht, mit dem sie meint, andere bevormunden und stellvertretend für diese, denken zu müssen.

Zu warnen wäre deshalb auch vor einer Öko-Diktatur.

Statt, wie Gauck, überschwängliche Lobesworte für Europa zu finden, wäre vor einer Eurodiktatur, aufgrund der undemokratischen Strukturen in der Brüsseler Machtzentrale, zu warnen, wo, auf undurchschaubare Weise ernannte EU-Kommissare selbstherrlich die unsinnigsten Vorschriften erlassen können, die bei uns dann unwidersprochen umgesetzt werden.

Joachim Gauck knüpft auch an die „weltoffene Haltung“ seines Amtsvorgängers Christian Wulff an, wonach der „Islam jetzt auch die Deutschland gehört“ und wir eine „bunte Republik“ sind.

Ich bin nicht, wie Gauck, der Meinung, dass sich ein Staat immer weniger national und dafür immer mehr (nur noch) als eine politische und ethischen Wertegemeinschaft versteht. Das wäre zuwenig.

Die Menschen brauchen Gemeinschaft stiftende Zusammenschlüsse, wie es der Staat mit seinem Staatsvolk ist, mit dem sie sich identifizieren können, und das ist mehr ist, als eine Zeitgeistgemeinschaft, in der man mit den kleinsten gemeinsamen Nennern konform geht.

Als Familie kann man gastfreundlich sein, sich über gleich gesinnte Gäste freuen oder deren Andersartigkeit als anregende Bereicherung schätzen. Das bedeutet aber nicht, Gäste sogleich für dauernd in die Familie aufzunehmen um diesen dann vielleicht noch die Herrschaft im Haus zu übertragen.

Zu guter Letzt durfte in der Gauck’schen Rede dann auch der obligate Hieb „speziell gegen die rechtsextremen Verächter der Demokratie“ nicht fehlen.

Zwar hat sich Gauck, was man fairerweise anerkennen muss, gegen jede Form von Extremismus gewandt; typisch ist aber die Überbewertung des „rechten Spektrums“, die sachlich nicht gerechtfertigt ist. Zu schnell entsteht dabei der Eindruck, dass am Ende alle die gemeint sind, die nicht links-alternativ sind.

Joachim Gauck bediente sich im Übrigen der rhetorischen und damit letztlich unverbindlichen Politiker-Floskeln, wobei er manches sagte, dem man im Grundsatz zustimmen kann. Damit zeigte er, dass er sehr schnell dazu gelernt und sich damit seiner neuen Rolle als Bundespräsident angepasst hat.

Und das ist schade!


Wie kann das im Lichte des Wortes Gottes gesehen werden?


Es ist gut, auf den HERRN vertrauen und sich nicht auf Menschen zu verlassen. Es ist gut, auf den HERRN vertrauen und sich nicht auf Fürsten zu verlassen.
Psalm 118, Verse 8 und 9

Damit ist eigentlich alles gesagt. Wir gehen in die Irre, erleben Enttäuschungen, werden verführt, ja widerstreben sogar Gott, wenn wir nicht IHM vertrauen, sondern unsere Hoffnungen in Menschen setzen.

Menschen irren und machen Fehler, weshalb sie uns gar nie, letztlich verbindliche Maßstäbe und Orientierung vermitteln können.

Wir tun deshalb gut daran, wenn wir alles, einschließlich aller Schönreden und Absichtserklärungen, am Wort Gottes prüfen und uns letztlich allein von diesem leiten lassen.

Das ist die große Freiheit und Unabhängigkeit, die wir im Glauben haben.


Die andere Seite der Medaille ist aber ebenso wichtig und beachtenswert:

So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit. Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
1. Timotheus 2, Verse 1 – 4

Wir müssen hierbei sehen, dass die staatliche Ordnung, auch bei allen Mängeln, die sie hat, von Gott eingesetzt und damit Teil der göttlichen Schöpfungsordnung ist, für die wir dankbar sein sollen. Und das können wir hinsichtlich unseres Staates durchaus sein, nachdem wir unseren Glauben ungestört leben können.

Alle, die im Staat Macht haben, haben ihre Macht von Gott, auch dann, wenn ihnen das nicht bewusst ist oder sie das nicht wahrhaben wollen. Gott verleiht die Macht und kann sie auch wieder nehmen. Deshalb ist hier nichts endgültig, weshalb wir uns vor Machthabern nicht fürchten müssen, wenngleich wir ihre Ämter, weil von Gott gegeben, respektieren.

Als Christen sollen wir für diejenigen beten, denen Macht verliehen wurde. Wir bitten darum, dass Gott sie mit besonders viel Verstand und Weisheit ausstattet, damit sie nach IHM fragen und sich an Seinen Geboten orientieren.


Jörgen Bauer

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